Ahnen und Nachkommen Nummerierungssysteme - R.ScholzRS

Für die Nummerierung von Ahnen hat sich weitestgehend, da unübertroffen einfach und logisch, das Kekule System durchgesetzt.
Probleme gibt es jedoch immer noch, will man die Nachkommen nach einem System nummerieren.

Die vorhandenen Systeme (Aboville, Henry, Villiers/Pama) sind teilweise recht umständlich und beziffern meist nur direkte Nachkommen.

Angeheiratete Zweige, 2. und 3. Ehen, Stiefeltern u.ä. sind nicht nummerierbar. Systeme wie „Henry“ sind für die Computergestützte Erfassung völlig unbrauchbar,

da Nachkommen die gleiche Nummer erhalten können wie Vorfahren.

Eine Sinnvolle Art, welche in unterschiedlichster Form angewandt wird, ist die Nummerierung der Nachkommen mittels Buchstaben.
Somit hat man bereits eine Unterscheidung:

Die Nachkommennummer entsteht, indem man an die Kekule-Nummer der Ausgangsperson einen Buchstaben anhängt.  
Somit erhält z.B. der Sohn von Nr. 8 die Nummer 8A  Allerdings hat ein direkter Vorfahr von Nr. 8, aus dem Kekule-System bereits die Nr. 4.

Nr. 4 und Nr. 8a sind also Geschwister.

Für eine bessere Übersichtlichkeit könnte man auch Geschwistern die gleiche Kekule–Nummer geben. Statt „8“ kann man auch „4.2“ ( 4mal2 ) schreiben

und für eine kürzere Schreibweise kann man festlegen, dass  „ punkt2 „  gleich einem „ punkt „ ist.

Daraus ergeben sich folgende gleichzusetzende Schreibweisen:  
8a = 4.2a = 4.a 

Somit erhalte ich 2 Ausgangssysteme die bei Bedarf auch miteinander kombinierbar und ineinander wandelbar sind.
Generell sollte man sich aber schon für eines der Systeme entscheiden.

Das „Kindsystem“

Hierbei erhält ein Kind von Nr. 8  die Nr. 8a.

Das „Geschwistersystem“

Hierbei erhält ein Kind von Nr. 8 die Nr. 4.a  (od. 4.2a )
Durch den „punkt“ habe ich auch eine gute optische Unterscheidung.

Regel:
Folgt nach der Kekule-Ziffer direkt ein Buchstabe handelt es sich um ein Kind der Person.

Folgt nach der Kekule-Ziffer ein „Punkt“ und danach ein Buchstabe handelt es sich um Geschwister.

Davon ausgehend folgt nun die Art der weiteren Verteilung der Buchstaben.

Ein recht gutes System ist z.B. auch das  „System Böttcher“ , wobei die Buchstaben für die Nachkommen in 2 Kategorien unterteilt werden.

  1. Ein direkte Nachkomme (blutsverwandt erhält einen Buchstaben beginnend bei „A“ fortfahrend mit dem übernächsten Buchstaben       
    also:      a, c, e, g, i, k, ….
  2. Die Partner / angeheiratete Personen erhalten den darauf folgenden Buchstaben
    also jeweils:  b, d, f, h, j, l, ….

Nach einigen Überlegungen habe ich mich jedoch entschieden die Buchstaben nur an die direkten Nachkommen der Ausgangsperson zu vergeben
und angeheiratete Zweige durch Sonderzeichen zu kennzeichnen.

Somit habe ich eine schnellere Übersicht welche Person ein direkter Nachkomme ist und welche Personen aus angeheirateten Zweigen stammen.

Ich kann damit zwar anhand der Nummer nicht unterscheiden ob es sich um Stiefgeschwister (Stiefkinder),

also mit einem unterschiedlichen Elternteil, handelt, aber die gute Unterscheidung der direkten Nachkommen schien mir hier wichtiger.

Als Sonderzeichen kann z.B. wie bei Böttcher mit Apostroph ( 8A’ , 8A’’ ) gearbeitet werden.

Ich selbst habe mich letztendlich für hochgestellte Zahlen ( 8A¹ , 8A² , 8A³ ) entschieden.

(ALT 0185 = ¹ , ALT 0178 = ² , ALT 0179 = ³ )

Folgende Regeln lassen sich daraus für die Nachkommennummerierung aufstellen:

Das „Geschwistersystem“

  1. Geschwister erhalten die Kekule-Nummer des Ausgangs-Ahnen plus einen Buchstaben getrennt durch einen Punkt
  2. Die Buchstaben werden (sofern bekannt) in Altersreihenfolge der Geschwister vergeben.
  3. Männliche Nachkommen werden durch Großbuchstaben und weibliche durch Kleinbuchstaben gekennzeichnet.
  4. Partner / angeheiratete Personen erhalten die Kennziffer des Partners gefolgt von einer hochgestellten Ziffer ( ¹ , ² ,³  nach Partnerreihenfolge).                                       
  5. Ein Kind erhält die komplette Nummer des direkten Vorfahren gefolgt von einem weiteren Buchstaben.
  6. Für Ehegatten / Partner eines Kindes wird wiederum wie unter 4. verfahren.
  7. Bei Eltern / Großeltern … von angeheirateten Personen wird aufsteigend wiederum das Kekule-System angewandt.
    Also: Vater (Nr. der Person).2   /   Mutter (Nr. der Person).3 usw.

Das „Kindsystem“

R.Scholz

Beispieltafeln:

GeschwisterSystem

 

 KindSystem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

RS

 


Das Prinzip des Kekule-Nummerierungssystems

Das System läßt sich mit folgenden Regeln beschreiben:

Diese Grundregeln reichen bereits aus, um das System vollständig zu definieren. Zusätzlich leiten sich aus obigen Vorschriften unter anderem die nachstehenden Aussagen ab:

Anschaulich wird dies anhand einer grafischen Darstellung.

Generation 0

Generation I

Generation II

Generation III

1
Ausgangsperson

("Proband")

2
Vater des Probanden

4
Großvater des Probanden

8
Urgroßvater des Probanden

9
Urgroßmutter des Probanden

5
Großmutter des Probanden

10
Urgroßvater des Probanden

11
Urgroßmutter des Probanden

3
Mutter des Probanden

6
Großvater des Probanden

12
Urgroßvater des Probanden

13
Urgroßmutter des Probanden

7
Großmutter des Probanden

14
Urgroßvater des Probanden

15
Urgroßmutter des Probanden


Die Ahnennumerierung nach Kekule und das Dualzahlsystem

Prinzipiell basiert das Kekule System auf dem von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716),

(der größte Sohn Leipzigs, läßt grüßen!) begründeten Dualzahlsystem.
Beide Systeme wachsen bezüglich Nummern bzw. Personen eisern nach Zweierpotenzen.

Beim Dualzahl-"Stammbaum" erhält der Proband stets eine „1“. Ansonsten erhaltenen alle männlichen Vorfahren eine  „0“ und alle weiblichen eine „1“.

Zum ablesen der dualen Ahnenkennziffer geht man einfach der Abstammungslinie entlang.

Nach Umrechnung der Dualzahl erhält man die Kekuleziffer.

Die duale Ahnen-Nr. ist dabei ein "sprechender Schlüssel" :

Generation = Stellenzahl - 1,          Geschlecht = letzte Ziffer  (0 = Mann; 1 = Frau),

Geschlechterfolge Mann/Frau - Mann/Frau - ... der Abstammungslinie (0 = Mann; 1 = Frau),

Beispiel:

Kekule Nr.

1

2

5

11

22

 

Proband

Vater

Großmutter

Urgroßmutter

2.Urgroßvater

Dual

1

0

1

1

0

 

 

 

Umrechnung:                                           Dualzahl             =             Dezimalzahl

·         Vater                                                         10                     =                             2

·         Großmutter                                           101                    =                             5

·         Urgroßmutter                                     1011                    =                             11          

·         2.Urgroßvater                                   10110                    =                             22

 

 

 

 

R.Scholz